Parlament sagt ja zu einheimischem Zucker.

Im Rahmen der Schlussabstimmungen haben National- und Ständerat am 1. Oktober 2021 den Stützungsmassnahmen für den einheimischen Zuckerrübenanbau zugestimmt. Mit gesicherten Einzelkulturbeiträgen und einem moderaten Grenzschutz – beides befristet bis 2026 – erhält die Branche jetzt Planungssicherheit und faire Marktbedingungen gegenüber dem importierten Zucker. Die Branche freut sich über den Entscheid, ist sich aber der Herausforderungen für die Zukunft bewusst. Forschung und Wissenschaft stehen dabei im Fokus der Arbeiten.

«Wir hoffen, dass jetzt wieder vermehrt die dringend notwendigen Zuckerrüben angebaut werden», so ein erleichterter Präsident des Schweizerischen Verbandes der Zuckerrübenpflanzer, Josef Meyer nach der frohen Botschaft aus dem Parlament. Bei ihm, aber auch in der gesamten Zuckerbranche ist Erleichterung zu spüren. Die Sorgen waren nicht unberechtigt, steht die heimische Zuckerproduktion doch vor existenziellen Herausforderungen. Billiger Importzucker aber auch Krankheiten und Klimaeinflüsse drückten auf die Anbauinteressen der Pflanzer. Manch einer setzte aus oder verabschiedete sich gänzlich von der süssen Frucht. Mit dem Entscheid, die bewährten Massnahmen beim Grenzschutz und den Einzelkulturbeiträge bis 2026 weiterzuführen, erhalten die Rübenpflanzer nun Planungssicherheit und der nachhaltigere Schweizer Zucker einen fairen Preis im Markt. Die Branche wird nun die Preise und Übernahmebedingungen für den Rübenanbau 2022 in den nächsten Tagen definitiv festlegen und die Produzenten informieren.

Forschung erhält notwendige Zeit

Mit dem Entscheid des Parlamentes hat die Branche vor allem eines gewonnen: Zeit. Und diese benötigt sie, um den Anbau von Zuckerrüben nachhaltiger dabei aber auch ökonomischer und ökologischer zu gestalten. Der Anbau nach Bio- und IP-Suisse-Vorgaben erfreut sich zwar steigender Beliebtheit, doch um genügend Rüben zu erhalten, braucht es nach wie vor mittelfristig auch den konventionellen Anbau. So ist es an der Forschung, weiter nach krankheitsresistentem Saatgut zu suchen, um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu vermindern, um den Bio- und IP-Suisse Vorgaben zu genügen. Das eigens dafür aufgebaute Forschungsnetzwerk zur Rettung des schweizerischen Rübenanbaus wird mit diesem politischen Entscheid nun in ihrer Arbeit bestätigt. Die Pflanzer werden sich aktiv mit Feldversuchen beteiligen und die Fabriken wollen investieren und diversifizieren, um mehr aus der Rübe zu machen und die Energieeffizienz zu erhöhen.

Nicht zu unterschätzen ist der Entscheid des Parlamentes auch im Hinblick auf die Landesversorgung mit dem wichtigen Lebensmittel Zucker. Mit dem Erhalt der einheimischen Zuckerproduktion können rund 70% der Nachfrage befriedigt werden und auch die Äufnung der Pflichtlagerbestände liegt damit in eigenen Händen.

Auskunft für Medienschaffende:

Andreas Blank

Präsident