Medienmitteilung zur Generalversammlung «Geschäftsjahr 2020/2021»

Die Schweizer Zucker AG (SZU) blickt auf ein spezielles Geschäftsjahr 2020/2021 zurück. Die Anbaugebiete West und Ost waren sehr unterschiedlich von den Krankheiten betroffen. Auch die klimatischen Bedingungen waren einmal mehr nicht ideal und auch hier gab es grosse regionale Unterschiede. Demgegenüber war Schweizer Zucker sehr gefragt und es konnten höhere Preise realisiert werden. Das Geschäftsjahr schliesst nach mehreren Verlustjahren mit einem Gewinn nach Abschreibungen von 300 000 Franken. Ein wichtiges Zeichen setzte auch die Politik, die mit der Verlängerung der beiden finanziellen Massnahmen Einzelkulturbeitrag und Grenzschutz den Zuckerrübenanbau in der Schweiz für die nächsten fünf Jahre stützt. Grösste Herausforderung bleibt der Rückgang der Anbaufläche, bedingt durch die Krankheiten und die grosse Konkurrenz bei den Ackerbauflächen. Die Generalversammlung der SZU fand heuer im Stadtcasino Frauenfeld und wieder in Anwesenheit der Aktionäre statt.

Der vorletzte, milde Winter wirkte sich nachhaltig auf das Anbaujahr 2020 aus. Der Schädlingsdruck machte sich bereits kurz nach der Saat bemerkbar. Bis im Juni erholten sich die Pflanzen zwar gut, doch bald waren die ersten Symptome der virösen Vergilbung sichtbar. Die Krankheit breitete sich in den westlichen Anbaugebieten rasch aus und verursach- te hohe Ertragseinbussen. Die östlichen Regionen blieben weitgehend vom Virus verschont und es konnten überdurchschnittliche Rübenerträge erzielt werden. Produziert wurden insgesamt 229’000 Tonnen Zucker, davon 10’500 Tonnen Biozucker.

Dank gestiegenen Zuckerpreisen und höherem Warenlager erhöhte sich der Umsatz auf rund 218 Millionen Franken (Vorjahr rund 210 Millionen Franken). Bessere Zuckerpreise und gute Kostenkontrolle generierten nach mehreren Verlustjahren ein ausgeglichenes Resultat. Dadurch erfolge erstmals seit Jahren keine Entnahme aus Rückstellungen und es resultierte ein Cashflow von 11,6 Millionen Franken und ein Gewinn von 300'000 Franken.

 

Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr: gute Aussaat-Bedingungen, bessere Preise

Die Bedingungen für die Aussaat im Frühjahr 2021 waren sehr gut. Mehrere Frostnächte in der zweiten Aprilhälfte verzögerten dann die Entwicklung und verursachten Schäden an den jungen Pflanzen. Ein trockener, sonniger und eher kühler Herbst sorgte dann für steigende Zuckergehalte und ideale Bedingungen für die Ernte.

Die Weltmarktpreise erreichten im November 2021 mit 525 US-Dollar je Tonne Weisszucker ein hohes Niveau. Auch die Preise in der EU haben in der Folge angezogen. Gestützt wird das Preisniveau auch durch einen generellen, weltweiten Anstieg der Nahrungsmittel-Preise. Die Aussichten am Zuckermarkt sind so gut wie lange nicht mehr und die Schweizer Zucker AG wird die tiefere Produktionsmenge im aktuellen Geschäftsjahr zu bessern Preisen am Markt anbieten können. Auf der Kostenseite sind die Energiepreise massiv gestiegen. Hier hängt die weitere Entwicklung wesentlich vom Geschehen rund um die Ukraine-Krise ab. Es braucht wegen dem Rückgang der Anbauflächen weiterhin höhere Importmengen, um die Versorgung der Schweiz mit Zucker sicher zu stellen.

 

Starkes Zeichen der Politik für die Rübenpflanzer

Die Bedingungen für die Zuckerrübenpflanzer sind ermutigend, bleiben aber herausfordernd. Ein starkes Zeichen für die Pflanzer hat die Politik in der Herbstsession 2021 gesetzt. Die bestehenden Stützungsmassnahmen werden gesetzlich verankert und bis 2026 verlängert. Die Pflanzer erhalten damit weiterhin einen Einzelkulturbeitrag von 2100 Franken pro Hektare – bei IP-Suisse und Bio sogar zusätzlich 200 Franken – und die Tonne Importzucker wird mit einem Grenzschutz von 70 Franken belegt. In der politischen Auseinandersetzung stark geholfen hat das Argument, dass Schweizer Zucker wesentlich nachhaltiger produziert wird als ausländischer Zucker. Diese finanziellen Massnahmen allein führen offensichtlich jedoch nicht zu einer höheren Anbaufläche. Das Risiko von Ertragsausfällen wegen der Krankheiten bleibt hoch. Gemeinsam versuchen alle Akteure, mit der Züchtung von resistenten Sorten und dem gezielten Einsatz von Schutzmitteln Gegensteuer zu geben.

 

Wechsel im Verwaltungsrat

Grégory Devaud hatte auf die Generalversammlung seinen Rücktritt als Mitglied des Verwaltungsrates angekündigt. Seine wertvollen Dienste wurden verdankt. Als neues Mitglied des Verwaltungsrates wählte die Generalversammlung Philippe Egger, Landwirt mit Meisterdiplom, geboren am 6. Januar 1989, von Aarwangen (BE), wohnhaft in Chavornay (VD). Philippe Egger wurde für den Rest der laufenden Amtsdauer, d.h. bis zur ordentlichen Generalversammlung 2025, in den Verwaltungsrat gewählt.

Notizen an die Redaktion:
Weitere Auskünfte erteilen Andreas Blank, VRP, Telefon 079 334 35 26 und Guido Stäger, CEO Schweizer Zucker AG, Telefon 032 391 62 07.

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